Laktase-Präparate im Vergleich

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Der absolute Verzicht auf laktosehaltige Produkte fällt in unserer heutigen Gesellschaft schwer, das macht der Alltag mit Laktoseintoleranz oft deutlich. Deshalb ist es ratsam, immer ein Laktase-Präparat dabei zu haben. Doch welches ist das Richtige? Bei der Vielzahl an Laktase-Präparaten im Handel kann einem schwindelig werden. Wir möchten dich deswegen nicht noch mehr verwirren und stellen dir vier Laktase-Präparate – Lactrase, Biolabor, LactoJoy und LactoStop – vor und beschreiben deren Vor- und Nachteile.

Hinweis: Der Vergleich in der Tabelle bezieht sich auf die angezeigten Präparate und deren Dosierungsform. In der Detailbeschreibung wird auch auf andere Dosierungsformen bzw. Darreichungsformen Rücksicht genommen. Stand: August 2015

 

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Lactrase

  1. Lactrase

Das Laktase-Präparat Lactrase des Herstellers Pro Natura Gesellschaft für gesunde Ernährung mbH bezeichnet sich selbst als Nr.1 unter den Laktase-Präparaten auf dem Markt. Die Zusammensetzung beschränkt sich auf das Nötigste, ist frei von Süßungsmitteln, jedoch enthält die Hülle den Farbstoff E 171 und tierische Bestandteile. Der Farbstoff E 171 (Titandioxid) gilt offiziell als unbedenklich, allerdings gibt es immer wieder Berichte in denen dieses Titandioxid in Verbindung mit krebserregender Wirkung steht.* Durch die Gelatine in den Kapseln sind diese überdies nicht für Vegetarier geeignet, das könnte jedoch umgangen werden, wenn nur das Pulver eingenommen wird. Die Besonderheit der Kapselform besteht darin, dass sie neben dem normalen Schlucken vor der Mahlzeit auch über das Essen gestreut werden kann und so beispielsweise für die Anwendung bei Kindern praktisch ist. Lactrase gibt es in sechs verschiedenen Dosierungsformen von 1.500 FCC bis 18.000 FCC. Die Wirksamkeit bei der schwachen Dosierung ist fraglich, da bereits für ein Glas Milch (0,2 l) etwa 6.000 FCC bis 18.000 FCC nötig sind. Zu schwache Dosierungen sind außerdem nicht mehr zeitgemäß – sie gehen aus einer Zeit hervor, als davon ausgegangen wurde, dass 2.000 FCC ausreichen würden für ein Glas Milch (0,2 l). Daher ist die Darreichungsform ab 6.000 FCC deutlich sinnvoller. Eine Packung Lactrase 12.000 FCC mit 75 Stück kostet 17,50 Euro. Erhältlich ist das Präparat nur in der Apotheke oder online.

Bio

  1. Biolabor

Die Laktase-Tabletten Biolabor von der Sanotact GmbH werden in fünf verschieden Dosierungsstufen angeboten – von 1.000 FCC bis 15.000 FCC. Eine Dosierung von 1.000 FCC ist auch hier nicht zeitgemäß und somit nicht zu empfehlen. Die Inhaltstoffe der Tabletten sind überschaubar, beinhaltet aber das Süßungsmittel Dextrose. Hier muss jeder selbst entscheiden, ob ein süßer Geschmack vor der Mahlzeit erwünscht ist oder nicht. Der Hersteller empfiehlt die Tabletten direkt vor der Mahlzeit entweder zu kauen oder zu schlucken. Die Tabletten werden in einer handlichen Kunststoffverpackung geliefert und sind daher auch gut für Mahlzeiten außer Haus geeignet. Eine Packung Biolabor 15.000 FCC mit 40 Tabletten kostet 12,95 Euro und gehört damit zu den etwas teureren Präparaten auf dem Markt. Das Präparat ist hauptsächlich in verschiedenen Drogeriemärkten (z.B. DM, Müller, Rossmann) oder online erhältlich. Erwähnenswert ist überdies, dass der Name Biolabor zwar auf ein „Bio-Produkt“ schließen lässt, es sich hierbei jedoch nur um den Namen der Marke handelt. Das Enzym Laktase kann nicht „Bio“ zertifiziert werden.

Lactojoy-Verpackung

  1. LactoJoy

LactoJoy ist wohl das jüngste Laktase-Präparat auf dem deutschen Markt. Das Produkt des Herstellers better foods GmbH macht in mehrerer Hinsicht auf sich aufmerksam: Die Inhaltsstoffe der Tablette sind auf das Nötigste begrenzt und kommen ohne unnötige Zusatzstoffe aus, sind also frei von Süßungsmitteln, tierischen Bestandteilen & Farbstoffen und die Verpackung hebt sich deutlich von den Konkurrenten durch ihr modernes Design ab. Damit macht LactoJoy seine Philosophie deutlich, Laktoseintoleranz besser in die Gesellschaft zu integrieren und ihr das Image einer Krankheit zu nehmen. Mit der Dosierung von 14.500 FCC ist LactoJoy auch bei größeren Mengen an Milchzucker wirksam. Ein Novum zu vergleichbaren Produkten ist hier die integrierte Sollbruchkante, mit der die Tablette halbiert werden kann und so eine individuelle Dosierung möglich ist. Die Tabletten können vor dem Verzehr von laktosehaltigen Lebensmitteln entweder gekaut oder geschluckt werden, erfreulich ist dabei, dass die Tabletten geschmacksneutral sind und leicht auf der Zunge zergehen. Eine Packung LactoJoy 14.500 FCC mit 80 Tabletten kostet 19,45 Euro und ist online (z.B. im eigenen Webshop) oder in Apotheken erhältlich und ist mit 1,67 Cent pro 1.000 FCC das günstigste Produkt im Test. Ein angenehmer Zusatzservice sind die monatlich kündbaren Abonnements im Webshop inklusive der versandkostenfreien Lieferung.

Vergleich

  1. LactoStop

LactoStop wurde in letzter Zeit vor allem durch die intensive TV-Werbekampagne bekannt und wird inzwischen häufig als Synonym für Laktase-Präparate verwendet. Die innovative Darreichungsform im Klickspender ist für den Alltag äußerst praktisch. Dosierungen gibt es in drei Formen: 3.300 FCC, 5.500 FCC und 14.500 FCC. Erstere ist ob ihrer schwachen Wirkung nicht mehr zeitgemäß. Die zweite wird in der Werbung mit der Aussage beworben, dass das Präparat „die geforderte Vorgabe der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit von 4.500 FCC-Einheiten sogar noch überschreiten“. – Da es solche Vorgabe gar nicht gibt, macht sich LactoStop unglaubwürdig. In der Zusammensetzung enthält LactoStop zwar mehr Inhaltsstoffe als Lactrase und LactoJoy, allerdings wird auf Süßungsmittel und tierische Bestandteile verzichtet. Eine Packung LactoStop 14.000 FCC (mit 80 Tabletten) ist im Internet für 21,19 Euro zu finden (UVP: 26,90 Euro) und ist damit um knapp 30 Prozent (UVP: 40 Prozent) teurer als das Konkurrenzprodukt von LactoJoy. Erhältlich ist LactoStop in der Apotheke und online.

Fazit:

Vergleicht man die vier Präparate auf deren Wirksamkeit, so können sie bei entsprechend gleicher Dosierung in etwa eine gleich gute Wirkung erzielen. In Punkten wie der Glaubwürdigkeit und den Inhaltsstoffen kann LactoStop nicht recht überzeugen, liefert aber einen praktischen Klickspender für den Alltag. Die Tabletten von Biolabor enthalten leider das Süßungsmittel Dextrose, das Präparat wird jedoch ebenfalls in einer handlichen Verpackung geliefert und kann vor der Mahlzeit gekaut werden, um eine schnellere Wirkung zu ermöglichen. Lactrase ist ein zuverlässiges Präparat, wenn man zu höheren Stärken greift. Zu niedrige Dosierungen wie 1.500 FCC oder 3.000 FCC sind im Alltag nicht sinnvoll. Da Laktase nicht überdosiert werden kann, sollte hier eher zu höher wirksamen Präparaten gegriffen werden. Hier punktet LactoJoy mit einer hochdosierten Laktase-Tablette, die ohne unnötige Zusätze auskommt. Auch im Design lässt LactoJoy sowohl die medizinisch anmutende Verpackung von Lactrase, Biolabor und LactoStop weit hinter sich und vermeidet so Assoziationen eines medizinischen Produktes. Für die preissensitiven Käufer ist LactoJoy ebenfalls das interessanteste Produkt, da es mit 1,67 Cent pro 1.000 FCC das günstigste Laktase-Produkt in unserem Test ist. Wie sich LactoJoy jedoch gegenüber den erfahrenen Konkurrenzprodukten wie Lactrase, Biolabor und LactoStop durchsetzen kann, wird sich noch zeigen.

*http://www.tagesspiegel.de/wissen/sorge-wegen-titandioxid-partikeln-gefahr-aus-der-nanowelt/3911930.html

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