Neugeborene sind auf Muttermilch oder alternativ auch auf Flaschenmilch angewiesen. Beide enthalten Laktose. Wenn man bei einem Kind eine Laktoseintoleranz vermutet, ist dies für Mutter und Kind oftmals zuerst ein großer Schock. Neugeborene brauchen die Nährstoffe in Milchprodukten wie Kalzium, welche besonders wichtig für das Knochenwachstum sind.
Eine Laktoseintoleranz ist bei Neugeborenen doch eher selten, da die meisten Fälle bei Erwachsenen passieren, wenn der Körper langsam seine Fähigkeit verliert die Laktase natürlich zu produzieren. Auch eine vorübergehende Intoleranz ist möglich, die durch die Schädigung des Verdauungssystems (primäre und sekundäre Ursachen) verursacht wird. Die viel seltenere Ursache, die bei Babys auftreten kann, der angeborene Laktase-Mangel, ist eine genetische Unfähigkeit, das Enzym Laktase zu produzieren.
Die Symptome der Laktoseintoleranz bei Säuglingen und Kindern sind denen eines Erwachsenen ähnlich und können Blähungen, Durchfall, Magenblähungen und Schmerzen im Bauchbereich einschließen. Solche Symptome entstehen dadurch, dass der Körper nicht mehr fähig ist genügend Laktase zu produzieren. Dieses Enzym, spaltet die Laktose im Darm. Das bedeutet, dass bei einer Intoleranz die Laktose im Darm bleibt und Unannehmlichkeiten verursacht. Anzeichen einer Laktoseintoleranz können kurz nach dem Verzehr von Milchprodukten auftreten, meist zwischen einer halben Stunde und drei Stunden.
Jedoch können die Anzeichen und Symptome, die darauf hindeuten könnten, dass ein Neugeborenes laktoseintolerant ist, auch mit anderen Erkrankungen verwechselt werden. Das können bspw. unterschiedliche gastrointestinale Probleme, Unverträglichkeiten gegenüber verschiedenen Lebensmittelchemikalien, die der Säugling durch die Muttermilch zu sich nimmt oder aber auch eine Empfindlichkeit gegenüber dem Protein beta- Lactoglobulin sein. Deshalb ist es immer am besten, einen Gastroenterologen zu konsultieren, wenn es einen Grund zur Sorge gibt!
Der Gastroenterologe oder Kinderarzt wird Ihnen Tipps zur richtigen Ernährung geben, die in Abhängigkeit der Schwere der Laktoseintoleranz, variiert. Einige Babys können zum Beispiel in der Lage sein, Laktose in kleinen Mengen gut zu vertragen und bei anderen benötigt man Laktase in Tropfenform oder aber auch als Pulver (zerstoßene Tabletten in Wasser aufgelöst sind auch eine Möglichkeit) um dem Körper zu helfen, den Milchzucker, also die Laktose aufzuspalten.
MYTHEN ÜBER LAKTOSEINTOLERANZ BEI NEUGEBORENEN
- Eine stillende Mutter kann aufhören, Milchprodukte zu essen, um Laktose in ihrer Muttermilch zu reduzieren.
!Vorsicht! – Das ist nicht wahr. Die Milch von allen Säugetieren enthält Laktose unabhängig davon, was sie essen.
- Soya Milch kann ein einfacher Ersatz für jedes Laktoseintolerante-Baby sein.
Bitte immer erst einen Arzt aufsuchen. Alternative Milchpräparate haben oft Altersvorgaben, Soja-Milch ist nicht empfehlenswert für Babys unter 6 Monaten.
- Eine laktoseintolerante Mutter kann nicht stillen.
Eine Laktoseintoleranz ist nicht ansteckend. Daher ist es kein Problem zu stillen, wenn man selber laktoseintolerant ist, das Neugeborene aber nicht.
- Ein laktoseintolerantes Baby wird immer laktoseintolerant sein.
Jeder Fall ist anders, manche können immer eine Unverträglichkeit gegenüber Milchzucker haben und andere können sich auch wieder vollständig erholen.
Wenn Sie bei Ihrem Baby eine Laktoseintoleranz vermuten oder wenn Ihr Baby irgendwelche Symptome und Beschwerden zeigt, konsultieren Sie immer einen Gastroenterologen oder Ihren Kinderarzt.